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Warum
Pónaschemu ?
Pfingsten 1999, kurz vor der Jahrtausendwende trifft
sich eine Gruppe wendischer Christen im Küsterhaus zu Werben, um eine
patriotische, unabhängige Vereinigung zu gründen. Sie wollen nach
unserer wendischen Art (Pónaschemu) ihre wendische
Befindlichkeit stärken und ausleben.
Von allen vorher gegründeten Organisationen unterscheidet sich sich
durch diese Konsequenz und Treue zum Wendenbegriff. Gründe, die sie
bewegten, waren geprägt durch eine Unzufiedenheit mit der bisherigen
Lage der wendischen Befindlichkeit.
(1) Die wendische Volkssprache (Dialekte) hatte vorher keine Lobby.
(2) Das Wendische spielte im Kirchlichen Bereich eine zu kleine Rolle.
(3) Die Reform der Schriftsprache, (sie wurde gegen den Willen der
Wenden Brandenburgs 1950 in Bautzen (Sachsen)
verunstaltet blieb 1996 stecken. Es fehlte eine Kraft, die neue Impulse
gab, um schmerzliche Disproportionen zwischen gesprochenen und
geschreibenen Wendisch auf ein verträgliches Maß zu glätten.
(Fortschrittliche Kräfte in Domowina und Maschica
Serbska erwiesen sich bisher als zu versplittert und zu
schwach).
(4) Der Wendenbegriff wird durch die Domowina (der
Bund Lausitzer Sorben) kaum bzw. nicht konsequent gefördert (Sorben,
Niedersorben, Sorben / Wenden). Dies äußert sich z.B. stark in
behördlichen Begriffen, wo starker Domowinaeinfluss
nachweisbar ist, wie Niedersorbisches Gymnasium statt Wendisches
Gymnasium, Stiftungen für das sorbische Volk usw. statt Wendenstiftung.
(5) Es gibt keine politische Kraft, die ein gesundes wendisches
Selbstbewußtsein vertritt.
(6) Ohne klares wendisches Selbstbewußtsein ist der wendischen Sprache
nicht mehr zu helfen. Es muss Schluss sein mit der Selbstverleugnung
der ethnischen Identität der Wenden. In beiden deutschen Diktakturen
wurde die wendische Selbstverleugnung gefördert.
(7) Nur gemeinsam können wir das Wendische leben (Pónaschemu).
Es bewegt uns ein gemeinsamer Gedanke: Wenn wir Wenden sein wollen,
warum leben wir dies nicht bewußter öffentlich aus? Da wir seit 1990 in
einer demokratischen freiheitlichen Staat leben, wollen wir sein, was
wir immer waren, immer sind und immer sein werden.
"Gottesfürchtige, preußische Wenden" - Regionale deutsche
Befindlichkeiten gibt es viele, ebenso gibt es eine wendische in
Deutschland. Ebenso wie ein echter Berliner kein Bayer und dieser kein
Sachse sein will, so wollen wir angestammten Brandenburger Wenden keine
Sorben, Niedersorben oder Sorbenwenden sein. Wir lieben unsere Sprache
und Brauchtum. Einmal Wende immer Wende.
Überall in Deutschland gibt es
Wendenstraßen, Wendengassen...
Der Sorbenbegriff wurde uns nach 1949, ohne uns zu
fragen, von unseren sächsischen Brüdern übergestülpt. Es war zu einer
Zeit, als wir in der stalinistischen Diktatur lebten. Der Sorbenbegriff
hat in uns keine Wurzeln, was sich auch daran zeigt, dass es überall in
Deutschland Wendenstraßen, Wendengassen usw. gibt, aber keine
Sorbengassen.
.......... (nach oben)
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